Über Floorball

Floorball gilt als die schnellste Teamsportart der Welt. Geboren in den USA und weiterentwickelt in Schweden, wächst diese junge spezielle Hockey-Variante extrem schnell - auch in Deutschland und ganz besonders in Berlin und Brandenburg.

Klassenerhalt aber keine Playoffs

Mit einer ansprechenden Leistung verabschiedet sich Berlin aus der aktuellen Bundesliga-Saison. Beim Serienmeister Weißenfels traut sich BAT einen offenen Schlagabtausch zu und unterliegt mit 6:11. Der endgültige siebte Platz reicht nicht für die Playoffs, der Klassenerhalt ist aber sicher.

Als der UHC in der 8. Spielminute schon mit 4:0 in Führung geht, sieht es düster für BAT aus. Erneut musste das Team auf einige kranke Spieler verzichten. Doch Berlin beweist Courage, Frederik Bonk und Jami Savolainen verkürzen auf 4:2. Weißenfels’ Topscorer Anssi Soini legt aber noch im ersten Drittel seinen dritten Treffer nach. Insgesamt sollten es acht (!) werden.

Paul Grau (mit 2 Toren und 2 Vorlagen Berlins „Man of the Match“) verkürzt, beim UHC schlägt aber immer wieder Soini zu, den seine Spieler oft gezielt zu suchen scheinen. 8:3 nach dem zweiten Drittel. Dank eines gelungenen Schlussabschnitts (3:3) und einer starken Leistung von Schlussmann Klein beendet BAT die Saison würdig. Endstand 11:6.

Matchbälle verpasst

Aufgrund der anderen Ergebnisse des Spieltags, „verteidigte“ Berlin so den siebten Platz, denselben wie 2017/2018. Besonders bitter, auf dem sechste Playoff-Platz landete mit einem Punkt Vorsprung Holzbüttgen. Somit machte die kuriose Fehlentscheidung der Schiedsrichter im ersten direkten Duell tatsächlich einen folgenschweren Unterschied.

„Mit Sicherheit müssen wir eine zielführende Diskussion über die Entwicklung der Schiedsrichterleistungen führen“, gesteht Spielertrainer Jan Kratochvil. „Aber wir haben aus eigenem Verschulden einfach zu viele andere Punkte liegen gelassen, haben die „Matchbälle“ gegen Schenefeld und auch im Rückspiel gegen Holzbüttgen verloren. Selbst schuld.“

Berlin war auch eine der treibenden Kräfte hinter der Sonderlösung, die Lilienthal trotz Ligaabmeldung und anderweitiger Regelung, den Playoff-Einzug erlaubte. „Das ist etwas anderes. Dahinter stehen wir auch jetzt“, sagt Kratochvil. „Wir wollten uns sportlich qualifizieren. Aber obwohl Lilienthal Kritik verdient, auf deren Kosten wollten wir in die Playoffs nicht einziehen, das wäre nicht richtig gewesen.“

BAT war lange auf Kurs, die letzten Niederlagen haben das Team dann aber doch noch unter den Strich gedrückt. Für die Trainer bedeutet das gemischte Gefühle. „Wir haben vor der Saison gewusst, dass wir eigentlich gegen den Abstieg spielen, wollten aber die Latte höher hängen“, erinnert Kratochvil. „Insofern müssten wir mit dem siebten Platz eigentlich zufrieden sein. Wenn man aber bedenkt, wie nah wir an den Playoffs waren, tut’s dann irgendwie doch weh.“

Weg vom Zufall

BAT hat am Ende recht glimpflich zwei äußerst schwierige Jahre überstanden, hat junge Spieler zu Stammspieler entwickelt. Um aber langfristig an die Playoff-Konkurrenz anschließen zu können, vielleicht sogar wieder an Medaillen denken zu dürfen, müsse laut Kratochvil endlich eine ordentliche Kaderplanung möglich sein. „Wir können nicht jedes Jahr versuchen, nur aus dem Zufall das Beste zu machen. Die Entwicklung der jungen Spieler war wichtig, wir müssen aber im Stande sein, so wie es die Konkurrenz ist, den Kader an entscheidenden Schwachstellen zu verstärken.“

Für Kratochvil war die Partie in Weißenfels die letzte als Spielertrainer. Noch auf dem Platz wurde auch Kapitän Fabio Witte verabschiedet, den es nach Schweden zieht. Der schlaksige Center kam 2012/2013 zu BAT und übernahm 2015/2016 das Kapitänsamt von Helge Heitmann. Dabei entwickelte sich Witte zur Triebfeder des Berliner Spiels und sammelte insgesamt 54 Treffer und 29 Vorlagen.

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